Stalag |
Stammlager (für kriegsgefangene Mannschaften und Unteroffizier) |
Stammlager (im nationalsozialistischen Sprachgebrauch Stalag) war in der Zeit des Nationalsozialismus die Bezeichnung für Lager zur Unterbringung Kriegsgefangener des Zweiten Weltkriegs. Die korrekte Bezeichnung lautete "Mannschaftsstamm und -straflager". In Stammlagern durften gemäß der zweiten Genfer Konvention von 1929 nur Kriegsgefangene - also keine Zivilisten - festgehalten werden. Ursprünglich waren die Stammlager als Lager für Mannschaften und Unteroffiziere vorgesehen. Im Laufe des Krieges wurden aufgrund der steigenden Zahl an Gefangenen dann auch Offiziere, die zuvor - traditionell und gemäß der Haager Vereinbarung - stets von ihren Mannschaften getrennt in Oflags untergebracht waren, Stammlagern zugeteilt. Der Begriff Stammlager wird auch im Zusammenhang mit deutschen Konzentrationslagern benutzt. Er kennzeichnet dort die Verwaltungsstelle für weitere Konzentrationslager (Nebenlager), die sich evtl. auch sehr weit entfernt befinden konnten. Der Grad der Unter- und Überordnung innerhalb der SS-Inspektion der KZ ist damit nicht eindeutig beschrieben worden. Bezeichnung der Lager [Das Großdeutsche Reich war in insgesamt 17 Wehrkreise (WK) unterteilt. (WK XIV bis WK XVI und WK XIX fehlten, sodass die höchste Ziffer WK XXI war.) Während das Generalkommando des von einem Wehrkreis gestellten Armeekorps an der Front stand, blieb das Stellvertretende Generalkommando, auch als Wehrkreiskommando (WKKdo) bezeichnet, im Wehrkreis zurück und nahm dort die Geschäfte des Befehlshabers wahr. Die Nummerierung der Lager erfolgte dem Wehrkreis entsprechend mit römischen Ziffern. Der Buchstabe hinter der Ziffer bezeichnete das Lager in aufsteigender Folge. Zum Beispiel war Stammlager III B in Fürstenberg (Oder) das zweite Stammlager im dritten Wehrkreis (WK III). Lager, deren Bezeichnung ein „/Z” nachgestellt wurde, etwa wie Stammlager IVB/Z, waren Zweiglager” und somit einem Hauptlager angegliedert. Das Hauptlager ist durch ein nachgestelltes „/H” bezeichnet worden. Lager außerhalb des Reichsgebietes hatten arabische Ziffern. Wenn diese Lager in das Reichsgebiet verlegt wurden, erhielten sie die gängige Wehrkreisbezeichnung, führten aber in Klammern auch weiterhin die arabischen Nummern. |
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Fronlag |
Frontstammlager für Kriegsgefangene | Frontstalag waren Kriegsgefangenenlager unmittelbar hinter der Front. Von dort ging es in die Durchgangslager und dann weiter in den Stalag, bzw. Oflag. | |
Offlag |
Offizierslager | Offizierslager (Oflag) waren deutsche Kriegsgefangenenlager während des Zweiten Weltkrieges, in denen ausschließlich Offiziere nach Nationen getrennt festgehalten wurden. Unteroffiziere und Mannschaften wurden dagegen in sogenannten Stammlagern (Stalag) untergebracht. Die Lager wurden gemäß den Wehrkreisen, in denen sie sich befanden, nummeriert. Darauf folgte eine fortlaufende Nummerierung durch Buchstaben. Das dritte Offizierlager im zweiten Wehrkreis erhielt demzufolge die Bezeichnung Oflag II C; jedoch gab es von diesen System zahlreiche Abweichungen. Eventuell wird dem Lager als Zusatz noch der Name des nächstgelegenen Ortes hinzugefügt. So z. B. Oflag II C Woldenberg. |
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Dulag |
Durchgangslager für Kriegsgefangene | Durchgangslager (Dulag) war in der Zeit des Nationalsozialismus die Bezeichnung für Lager zur kurzfristigen Unterbringung von Kriegsgefangenen gemäß der zweiten Genfer Konvention um sie gemäß ihres Ranges und den Umständen auf die entsprechenden Lager aufzuteilen. | |
Marlag |
Marinekriegsgefangenenlager für Marineangehörige | Die Wehrmacht errichtete für auf See in Gefangenschaft genommene Schiffsbesatzungen eigene Lager, die unter der Verwaltung der Kriegsmarine standen. Handelte es sich bei den Besatzungen um Soldaten, sind diese in Marinelager (Marlag) eingewiesen worden. Bereits am 27. September 1939 versenkte ein deutsches Kriegsschiff ein unter alliierter Flagge fahrendes ziviles Handelsschiff. Nach der Haager Kriegsordnung durften zivile Seeleute der Handelsschiffahrt nicht festgehalten werden. Die Kriegsmarine verwendete einen Vorwand, sie als Kombattanten einzustufen: schon das Vorhandensein einer einzigen Waffe (Gewehres; Pistole usw. )an Bord reichte dazu aus! Diese gefangenen Zivilisten hat man in gesonderte Marine-Internierten-Lager (Milag) untergebracht. Über 5.000 Seeleute sind im Laufe des II. Weltkrieges vom deutschen Militär auf Handelsschiffen gefangengenommen worden. | |
Kgf |
Kriegsgefangenenlager | ||
Ilag |
Internierungslager für Zivilpersonen | Ein Internierungslager ist vorübergehender militärisch bewachter Unterbringungsort für feindliche (während des Krieges) oder missliebige Zivilpersonen (Internierung). Im Zuge der Entnazifizierung wurden nach dem Zweiten Weltkrieg viele Angehörige nationalsozialistischer Organisationen und mutmaßliche Kriegsverbrecher in Internierungslagern unter Arrest gestellt, darunter aber auch Unschuldige. Die Alliierten beabsichtigten, führende Nationalsozialisten und Angehörige von SS, Waffen-SS, Gestapo und SD mit dieser Internierung zu neutralisieren. Diese Entnazifizierungslager sind mangels Akten aber spärlich erforscht. | |
Reslaz |
Reserve-Lazarett | Die Reservelazarette waren ortsfeste Einrichtungen des Sanitätsdienstes, außerhalb des Kriegsgebietes. Sie wurden häufig in vorhandenen Krankenhäusern, in Schulen oder stillgelegten Fabriken eingerichtet, das Personal bestand zum größten Teil aus Angehörigen des Roten Kreuzes. Im Frieden vorhandene Wehrmachts- oder Standortlazarette wurden häufig als Reservelazarette weiterbetrieben. Die Größe der Reservelazarette schwankte je nach den zur Verfügung stehenden Gebäuden, jedoch strebte man auch hier etwa 150 bis 200 Betten an, um den Verwaltungsaufwand in Grenzen zu halten. In die Reservelazarette wurden Verwundete mit absehbar längerer Behandlungsdauer aus den Feldlazaretten verlegt, hier konnten auch umfangreiche therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden. Die Reservelazarette unterstanden den Dienststellen des Ersatzheeres, also z.B. den Wehrkreiskommandos (Stv. Generalkommandos). | |
Heilag |
Heimkehrerlager | Als Heimkehrer werden im Volksmund Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges bezeichnet, nach Deutschland zurückkehren konnten. Als „Spätheimkehrer“ werden vom Gesetzgeber alle ehemaligen Kriegsgefangenen bezeichnet, die nach dem 31. Dezember 1946 entlassen wurden. |
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Quellen | Bundesarchiv in Freiburg „Abteilung Miliärarchiv (BArch-MA) Stadtarchive Köln ; Stadtbücherei Köln ; Stadtbücherei Bonn ; „Deutsche Erkennungsmarken von den Anfängen bis heute“ von Jean Höidal Internet: z.B. http://www.moosburg.org/info/ ; http://www.wikipedia.de ; Informationen aus verschieden Foren. |
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